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Kunstleihe HH bei der Tagung des Artothekenverbandes

Mitte Juni 2023 ludt der Artothekenverband Deutschland wieder zur Jahrestagung – diesmal ins hessische Kleinsassen …

Nachdem 2022 die zweitägige Jahrestagung des deutschen Artothekenverbandes auf Einladung der Kunstleihe Hamburg in Hamburg ausgerichtet wurde, fand sie diesmal im hessischen Kleinsassen statt. Und Hamburg war dabei.

Beeindruckend! Das war der Tenor der Tagung, zu der gut 30 Vertreter*innen von den gut 140 Artotheken aus der ganzen Republik nach Kleinsassen bei Fulda kamen. Und das in allen Belangen.

Denn in Kleinsassen war die dortige „Kunststation“ Gastgeberin. Die Leiterin Monika Ebertowski führte durch die Hallen der famosen Kunststätte. Dort findet nicht nur eine Ausleihe von hochwertigen Kunstwerken lokaler, zeitgenössischer Künstler*innen statt sondern auch Kunstvermittlungsangebote und thematische Ausstellungen. Aktuell „Make Friends AND Art“ – also diskursive Antwort auf die vergangene Documenta-Ausstellung 2022 in Kassel.

Idyllisch im Rhöntal gelegen war es ein idealer Tagungsort, zu dem Gäste von Artotheken wie aus München, Stuttgart, Filderstadt, Wetzlar, Berlin, Osnabrück, Hannover, Köln aber auch Buxtehude und Hamburg-Harburg kamen. Artotheken bieten einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, Kunstwerke für eine gewisse Zeit zu leihen und sich mit ihnen im persönlichen Umfeld und auf ganz individuelle Art und Weise zu befassen. Sie gleichen damit dem Prinzip des Buchverleihs von Stadtbibliotheken und Bücherhallen.

Gearbeitet wurde schwerpunktartig an Workshop-Formaten zur Kunstvermittlung, was fast allen Artotheken ein besonderes Anliegen ist. Ob mit Entspannungsmusik oder Yoga, Wahrnehmungsübungen und -diskursen zu beliebten Werken oder der Arbeit mit Collagen, ob mit Kindern, dementen Menschen, Schulen oder allgemein Kunstinteressierten – alle Artotheken konnten berichten, dass die Angebote immer größeren Zulauf und Zuspruch bekommen. Ausgetauscht wurden auch die verschiedenen Ansätze des Kunstverleihs, die – so unterschiedlich sie in ihrer Praxis sind – eines gemeinsam haben: Kunst wird durch niedrigschwellige Leihangebote ein alltäglicher Bestandteil von Menschen.

„Für uns als eines der jüngsten Kunstleihen Deutschlands bestätigt das System unsere eigenen Erfahrungen: durch das Ausleihen von Kunst lokaler, zeitgenössischer Künstler*innen kommt diese nicht nur allen zuteil sondern vor allem wird sie selbstverständlich für die Menschen“, so Heiko Langanke, 1. Vorsitzender der Hamburger Kunstleihe. „Andere Artotheken können natürlich ganz andere Potenziale nutzen, da sie teils große Räume der jeweiligen Stadt oder Kommune nutzen könne, die neben dem Kunstverleih auch thematische Ausstellungen ermöglichen. Zudem haben sie zumindest bezahlte Halb- oder gar Ganztagsstellen, die sich auch um Kursangebote zur Kunstvermittlung kümmern können. All das haben wir noch nicht. Interessant ist aber eben auch, dass viele Städte längst erkannt haben, dass es eine breite und sehr pragmatische Kunstförderung ist, wenn über einen kleinen Etat Kunst aufgekauft wird und allen zur Verfügung gestellt wird.“

Die Kunstleihe Hamburg kann zwar aktuell kein Kursangebot bieten, lädt aber in den Sommermonate Juli bis August wieder zu einigen Touren „Kunst vor Ort“, in dem Kunstaffine einige Harburger Kunststätten, ihre Geschichte aber auch Positionen kennen lernen können. So geht es ins Depot der Sammlung Falckenberg, zum Kunstverein Harburger Bahnhof, entlang der Out-Door Galerie „walls can dance“ aber auch dem Harburger Kunstpfad, der zahlreiche Werk der Kunst im öffentlichen Raum bietet.